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Das Ende der Erinnerung – Kärntner PartisanInnen

Österreichisches Parlament, Palais Epstein



Tisch - Moschenitzen/ Moščenica, Foto Ernst Logar 2007
Moschenitzen/ Moščenica      Ernst Logar 2007

Von 29. Jänner bis 2. Februar präsentiert Ernst Logar in Kooperation mit dem österreichischen Parlament "Das Ende der Erinnerung - Kärntner PartisanInnen". Im Lichthof des Palais Epstein, das aufgrund seiner geschichtsträchtigen Vergangenheit als "Haus der Geschichte" vorgesehen war, wird eine Rauminstallation gezeigt, in der Kärntner PartisanInnen in ihren Privaträumlichkeiten über ihr Leben als Kärntner SlowenInnen sprechen. Die vom Künstler geführten Interviews handeln von den einschneidenden Kriegserlebnissen, den Nachkriegsjahren, bis hin zu der heutigen Lebenssituation in Kärnten. Die Monitore sind auf Tischen aufgestellt, die als Symbol für einen Ort der Erinnerung zu verstehen sind. Am Küchentisch werden Familiengeschichten erzählt, in unterschiedlichen Sichtweisen dargestellt, oder auch nicht selten oft gänzlich verschwiegen.
Der Tisch steht für den Ort der intergenerationellen Weitergabe von Erinnerung in der Kernzelle Familie.

Einen historisch korrekten Umgang mit der eigenen Geschichte, den Kärntner PartisanInnen sowie den Kärntner SlowenInnen gibt es bis heute in Kärnten nicht. Obwohl Historiker den Widerstandskampf der PartisanInnen als den wichtigsten Beitrag Österreichs zu der Niederringung des Nazi Regimes bewerten, wird den Kärntner SlowenInnen, die mit den slowenischen PartisanInnen gekämpft haben, noch heute vorgeworfen, sie hätten nicht für die Freiheit Österreichs, sondern für ein kommunistisches Slowenien gekämpft.

"Das Ende der Erinnerung" bedeutet auch, der letzten Generation, die die Naziherrschaft noch selbst miterlebte, in die Augen zu sehen. Die Generation der damals Verantwortlichen über 40 ist schon gänzlich ausgestorben, die jungen Befehlsempfänger, die Soldaten des Krieges und die Arbeiter sind bereits aus dem aktiven Berufsleben ausgeschieden. In einem Jahrzehnt wird es keine unmittelbare Erinnerung an das Dritte Reich mehr geben. Ein Anlass, über den Stellenwert von Erinnerung für unser heutiges Geschichtsbild nachzudenken.

Das Anliegen des Kunstvereins "pArtisan" ist es, die Verbindung zwischen der Vergangenheit und dem Heute herzustellen. Diese Verbindung wird regelmäßig anhand der aktuellen Auseinandersetzung zu den zweisprachigen Ortstafeln in der österreichischen Tagespolitik sichtbar.

In weiterer Folge wird eine Ausstellungsreihe zu den "Kärntner PartisanInnen" an verschiedenen Gedenkorten in Österreich, die direkt mit der Geschichte des Nationalsozialismus und des österreichischen Widerstands verknüpft sind, realisiert.
"Das Ende der Erinnerung" wird daher auch im April 2008 in der Gedenkstätte für Opfer der NS-Justiz im Landesgericht Wien, Landesgerichtsstrasse 11, zu sehen sein.

Einladungskarte - Ausstellung (pdf, 237 KB)

Foto Rauminstallation Palais Epstein
Rauminstallation – Lichthof, Palais Epstein                                    Ernst Logar 2008


Pressestimmen

Printmedien:
„Leben in den Gräben – Buchpräsentation im Hohen Haus“ –
     APA, 28.01.2008
„Die Schlange Hitler töten" – Brigitte Borchhardt Birbaumer“ –
     Wiener Zeitung, 29.1.2008
„Installation im Palais Epstein gibt Kärntner Partisanen eine Stimme“ –
     Kleine Zeitung, 29.1.2008
„Die verdrängten Schicksale“ – Kleine Zeitung, 29.1.2008
„Was kostet “Kärnten“?“ – Helge Stromberger –  MALMOE, 29.1.2008
„Geheimnisse Kärntner Küchen“ – Anne Katrin Feßler –
     Der Standard, 31.1.2008
„Spomini imajo pravico do prežitetja“ – Novice, 1.2.2008

Radio:
Beitrag Gregor Wakounig – Radio Agora, 26.1.2008
„Kärntner Partisanen im Zweiten Weltkrieg“ – Michaela Monschein –
     Ö1 Kulturjournal, 31.1.2008

Fernsehen:
29.1.2008 ORF - ZIB 2, 22:00Uhr
29.1.2008 ORF - Kärnten Heute, 19:00Uhr
3.2.2008 ORF - Hohes Haus, 12:00Uhr
6.2.2008 RTV LJ 1 - Morgenprogramm

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